Mit Reden hat es jedenfalls nix zu tun: Froschgoscherl sind die verspielten Rüschen, die meist am Dirndl Ausschnitt angebracht sind, um selbigen besonders raffiniert zu betonen. Gefertigt werden sie aus zwei gleich- oder verschiedenfarbigen Bändern, die so miteinander vernäht werden, dass kompakte kleine „Röschen“ entstehen.
Froschgoscherl in der Trachtenmode entstehen in zwei Schritten erst an der Nähmaschine und dann von Hand genäht. Somit sind Froschgoscherl zu den aufwändigsten Deko-Elementen eines Dirndls.
Trachtenrüschen gibt es viele: Herzrüschen, Hexentreppen, Bonbonrüschen, Brückenbögen, Kuschelrüschen, Messerspitzenrüschen, Rosenrüschen, Mäusezähnchenrüschen... Die häufigste Rüsche ist wohl die Herzrüsche.
Unter Auszier versteht man alles, was ein Dirndl oder auch eine Lederhose verziert. Zur Auszier zählen deshalb alle Rüschen, Spitzen und Bänder, die fest an einem Dirndl vernäht sind. Aber auch die Stickereien an der Lederhose werden Auszier genannt.
Als Flörl bezeichnet man den eleganten Spitzenbesatz, der bei einer weißen Dirndl-Bluse rund um den Ausschnitt zu finden ist. Dieser liegt wie eine Art Kragen auf dem Ausschnitt auf.
Dem Begriff Flörl kommt jedoch noch eine weitere Bedeutung zu. So wird in Südtirol und Österreich auch ein schwarzes, rechteckiges Tuch als Flörl bezeichnet, das um den Hals geschlungen und im Ausschnitt geknotet wird. Die Enden stehen dabei zur Seite hin ab, statt locker nach unten über die Brust zu fallen.
Das Bscheisserl (auch B´scheisserl) bezeichnet den sichtbaren Teil der Dirndlbluse im Dirndl. Auch wenn es nahe läge zu glauben, dass Damen hier ein üppigeres Dekolleté vortäuschen wollen, ist dem nicht so. Tatsächlich ist hiermit die Dirndlbluse selbst gemeint, die vorgibt eine ganze Dirndlbluse zu sein, obwohl sie doch unterhalb der Brust endet. Damit ist die Dirndlbluse ein Bscheisserl.
